Warum ein Welpe aus dem BCD?

Elja mit ihrer kleinen Freundin Holly
Elja mit ihrer kleinen Freundin Holly

Diese Frage könnte man trotzig mit "Darum" oder schlicht mit "weil's besser ist" beantworten. Ich werde aber natürlich versuchen hier zu verdeutlichen, warum man eben doch sehr genau hinschauen sollte, woher der Welpe kommt und wie zumindest die Mutterhündin mit den Welpen gehalten wird.

Elja hält Ausschau nach Wild - mit Proviant
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Unsere Galionsfigur - ihr ward auch schon mal schneller
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Elja in den Dünen auf Norderney
Elja in den Dünen auf Norderney

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Beaglewelpen zu erwerben. Das Angebot nimmt stetig zu; in Tageszeitungen, im Internet sind immer wieder Anzeigen zu sehen. Das schlimmste für uns sind Anzeigen auf ebay Kleinanzeigen oder gar direkt bei ebay zur Auktion.

Sie kaufen eine Lebewesen und keine herzlose Ware!

Die hier angebotenen Welpen stammen nahezu allesamt aus nicht seriösen Quellen - von unseriösen Vermehrern und profitgierigen Händlern. Die Elterntiere werden meist gar tier- und rassefeindlich gehalten und dienen nur einem Ziel: Welpen zu zeugen und diese schnellst möglich zu Geld zu machen. Ein Statement dazu haben ich vom Schweizer Tierschutz separat hier übernommen.

Ist der Welpe bei Ihnen eingezogen merken Sie oft erst viel zu spät, was dieser alles für schlummernde Risiken in sich trägt: Krankheiten die vererbt wurden, Missbildungen oder unsoziales Verhalten sind hier nur einige Beispiele. 

Wer ist dann Ihr Ansprechpartner? 


Im BCD unterliegen alle Zuchttiere und deren Züchter sowie Deckrüdenbesitzer strengen Kontrollen durch die Zuchtordnung des Vereins. Der BCD ist Mitglied in den Dachverbänden Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), der Fédération Cynologique International (FCI) und des Jagdgebrauchshundverbandes (JGHV). 

Sowohl Züchter als auch Deckrüdenbesitzer müssen eine Prüfung ablegen, in der sie ihr Wissen bezüglich Vererbung, Gesundheit, Entwicklung und Aufzucht und vielem mehr unter Beweis stellen. Speziell ausgebildete Zuchtwarte überwachen die Einhaltung der Zuchtordnung und kontrollieren die Zuchtstätten in denen die Welpen aufgezogen werden. Nur wenn die Prüfungen bestanden wurden und die Zuchtstätten durch den Zuchtwart eine Mindestbeurteilung von "sehr gut" erhalten hat, darf der Züchter mit der Zuchttätigkeit starten (vorheriger Zwingernamensschutz und 18 monatige Mitgliedschaft im BCD vorausgesetzt).

Die zur Zucht im BCD zugelassenen Tiere verfügen alle über eine vom VDH anerkannte Ahnentafel und unterliegen ebenfalls strengen Kontrollen.

Bevor ein Tier überhaupt erst zur Zuchtzulassungsprüfung angemeldet werden kann, muss die Hüfte geröntgt und durch einen für die Rasse Beagle zugelassenen Gutachter beurteilt werden (HD A = HD frei; höchstens jedoch HD C = leichte HD). Genetisch müssen alle Zuchttiere mindestens auf das Imerslund-Gräsbeck-Syndrom (IGS) und seid April 2018 ebenfalls auf die Lafora Epilepsie, eine Mutation des Gens EPM2B  untersucht sein und dürfen höchstens Trägereigenschaften aufweisen.

Liegen diese Ergebnisse vor und sind keine Erkrankungen festgestellt worden, so kann mit Nachweis von zuchtrelevanten Ausstellungsergebnissen (Beurteilung von Anatomie und Wesen des Hundes durch unterschiedliche Richter auf Hundeausstellungen mit mindestens "sehr gut") der Hund zur Formwert- und Verhaltensbeurteilung vorgestellt werden.

Hier begutachten nochmals auf die Rasse Beagle spezialisierte Richter die Anatonie, das Gangwerk, die Zähne und vor allem das Sozialverhalten und die Wesensfestigkeit. 

 

Diese strengen Vorschriften gewährleisten, dass:

 

  1. nur gesunde und wesensfeste Tiere zur Zucht eingesetzt werden und 
  2. neben der Einhaltung der strengen Aufzucht- und Haltungsbedingungen vor allem auch die Einhaltung der Altersgrenzen - eine Hündin darf frühestens mit 18 Monaten erstmals zur Zucht eingesetzt werden. Ihre Zuchtkarriere endet mit dem 8. Lebensjahr und es wird streng darauf geachtet, dass pro Jahr nur ein Wurf von ihr geboren wird. Eine sehr tolle Gewissheit, dass sie nicht als Gebärmaschine ausgebeutet wird!

Unsere Welpen werden liebevoll und verantwortungsbewußt in den ersten 9-10 Wochen mitten in unserem Lebensalltag groß gezogen. Sie sind zusammen mit der Mutterhündin zentral im Erdgeschoss unseres offen gestalteten Wohnbereiches untergebracht und haben so Zugang zu allen Wohnräumen, einen direkten Zugang und Ausblick in unseren großen Garten und erleben „von der ersten Sekunde an“ sämtliche Alltagsgeräusche eines Wohnhauses. Es wird großen Wert auf die frühe Prägung auf den Menschen, die Sozialverträglichkeit zu Artgenossen und alltägliche Umweltreize gelegt. Da wir ein Eckgrundstück besitzen ist jeder Ausflug in den Garten mit vielen unterschiedlichen Geräuschen verbunden: Straßenverkehr in direkter Nähe oder aus der Ferne, Flugverkehr durch den nah gelegenen Flughafen Paderborn/Lippstadt, spielende Kinder mit ihren „fahrbaren Untersätzen“, andere Hunde aus der Nähe am Zaun oder deren Gebell aus dem unweit entlegenen Hundeparadies der Pöppelsche und und und....

Sowohl die Welpen, als auch alle anderen im Haushalt lebende Hunde werden in dieser Zeit mehrfach entwurmt. Bevor die Welpen in ihre neuen Familien gehen werden sie vom Tierarzt gechipt und geimpft (Grundimmunisierung auf Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Parvovirose) und vom Zuchtwart des BCD nochmals im Rahmen der Wurfabnahme auf anatomische Fehler (Zahnfehlstellung, Nabelbruch, Knickrute o. ä.) hin untersucht. Der Zuchtwart dokumentiert diese Ergebnisse, den Geburtsverlauf und den Zustand der Mutterhündin im Wurfabnahmebericht.

 

Wenn Sie jetzt glauben, dass jeder Welpe aus solchen Aufzuchtbedingungen stammt, muss ich Sie leider sehr enttäuschen. Hierzu kann ich Ihnen nur raten, sich mehrere Züchter und Zuchtstätten und vor allem solche, die höchstens die Bezeichnung „Vermehrer“ verdienen genau anzuschauen und Sie werden ganz schnell ganz erhebliche Unterschiede feststellen! 

Sie erhalten von uns einen mehrfach entwurmten, gechipten, grundimmunisierten und nach neuesten Kenntnissen der Welpenaufzucht geprägten Beaglewelpen mit Ahnentafel des BCD, EU-Heimtierausweis, einer Kopie des Wurfabnahmeberichtes und diversen Unterlagen als Hilfestellung für die weiteren Aufzucht durch Sie. Mit der Abgabe des Welpen an Sie endet für uns nicht die Verantwortung für den Welpen. Scheuen Sie nicht, uns anzurufen, uns um Hilfe zu bitten oder um Rat zu fragen. 

Die strengen Vorschriften der Zuchtordnung garantieren uns und Ihnen zwar nicht zwangsläufig einen kerngesunden, wunderschönen und wesensfesten Hund, aber sie minimieren die Gefahr einen verhaltensauffälligen, nicht verträglichen, anantomisch und genetisch höchst fehlerhaften Welpen zu einem kleinen Anschaffungspreis zu erhalten dessen Tierarztkosten schnell bis ins unermessliche steigen können.

Sie haben unser Versprechen und unser oberstes Gebot, dass nur gesunde, anatomisch korrekte, verhaltens-, rasse- und wesenstypische Elterntiere miteinander verpaart werden. Was Sie mit Ihrer Erziehung und Ihrer Pflege daraus machen, ist für die weitere Entwicklung des Welpen entscheidend. Die Basis schließt jedenfalls nicht aus, dass Sie lange Zeit viel Freude an Ihrem neuen Begleiter haben werden und wer weiß... vielleicht ruft ja doch auch Sie einmal die Ausstellung und Zucht zu neuen Ufern...

Elja am Strand von Norderney
Elja am Strand von Norderney

Eine weitere wahre und ebenfalls sehr traurige Geschichte über den Welpenhandel finden Sie hier.